Schuld & Schuldgefühle

Was steckt hinter Schuldgefühlen und wie kannst du durch den richtigen Umgang mit Schuld deine Resilienz stärken?

Letztens meinte eine Freundin zu mir „Ist doch schon krass. Immer nur die Menschen suchen bei sich die Schuld, die es nicht müssten. Und nie die Menschen, die es eigentlich sollten!“ Ich musste noch lange über diesen Satz nachdenken und es ist nach meiner Wahrnehmung tatsächlich so, dass es die einen gibt, die immer die Schuld bei anderen suchen und die anderen, die die Schuld immer bei sich selbst suchen!

Erst letztens erlebte ich wieder so eine Situation:

Unten um die Ecke gibt es eine Bäckerei. Zur Zeit ist nur der Zutritt für 3 Personen gleichzeitig gestattet. Ich bin dort und im Begriff meine 4 Brezeln zu bestellen, da betritt eine weitere, eine VIERTE Person die Bäckerei. Die Bäckereifachverkäuferin blickt entnervt von ihren Brezeln auf und ruft mit ihrer schwäbischen charmanten Art durch den Laden „Können Sie nicht lesen? Nur drei Personen erlaubt. Warten sie draußen!“

Die Reaktion von Mensch-Typ I:
Zieht den Kopf ein, blickt verunsichert umher, stammelt ein „Entschuldiung! Tut mir leid, ich bin schon wieder weg!“ und verschwindet rasch vor die Türe, um dort an der Bodenmarkierung für die Eintritt-Abstandsregeln zu warten.

Die Reaktion von Mensch-Typ II:
Macht sich groß, Schultern zurück, Brust raus, Gesichtsfarbe springt direkt auf rosé-rot. Eine feste, laute Stimme ruft: „WAS? WO STEHT DAS?“
Bäckereifachverkäufer*in: „Da, an der Türe!“
Typ II: „WO? DAS SIEHT JA KEINE SAU! Das habt ihr viel zu klein geschrieben!“
….
Weißt du was ich meine?
Typ I: Fühlt sich direkt schuldig und hat womöglich Gewissenbisse, einen Fehler gemacht zu haben.
Typ II: Fühlt sich nicht schuldig und ist sich auch keiner Schuld bewusst, da die Bäckerei ja einen Fehler gemacht hat (zu kleines Schild).

Die Situation ist in beiden Fällen genau die gleiche, doch Menschen reagieren unterschiedlich!
Zu was für einem Typ würdest du dich zählen? Wie würdest du reagieren?

Deswegen ist mal ganz spannend drauf zu schauen, was Schuld eigentlich ist.

Was ist Schuld?

Schuld ETHISCH:

Dahinter verbergen sich deine religiöse, moralischen, rechtlichen und politischen Auffassungen. Z.B. wenn du bei der Bank einen Kredit aufnimmst, dann hast du „Schulden“ und entsprechende Verpflichtungen diese abzubezahlen. Oder wenn du jemand Schaden zufügen beispielsweise indem du auf sein Auto auffährst, dann hast du „Schuld daran“. Oder wenn du gegen geltendes Recht oder Normen verstößt, dann machst du dich „schuldig“.

Schuld PSYCHOLOGISCH:

In der Psychologie zählt Schuld zu den sekundären Emotionen. Sie setzen ein Verständnis von sich selbst und sozialen Beziehungen voraus. Primäre Emotionen wären Freude, Ekel oder Ärger, die du bereits als Baby empfinden kannst. Schuld und Scham empfindest du erst wenn du das eigene Verhalten mit sozial erwünschten Normen vergleichen kannst, meistens beginnt das im Kleinkindalters.

Schuld SCHULDGEFÜHLE:

Du verurteilst dich selbst, weil du glaubst etwas falsch gemacht zu haben. Schuldgefühle, Schuldbewusstsein und ein schlechtes Gewissen sind ein Zeichen für einen psychisch gesunden Menschen. Doch wenn du Schuldgefühle ohne tatsächliche Schuld spürst, dann kann es krankhaft sein. Menschen, die auch nach harmlosen Verhalten oft Schuld empfinden, neigen zu Unzufriedenheit und negativen Verhaltensweisen.

Schuld ETHIK UND MORAL:

Je nach deinem Kultur-, Migrations- oder Bildungshintergrund sowie deiner Gruppenzugehörigkeit unterscheiden sich deine ethischen und moralischen Regeln. Deine Moralvorstellungen sind ebenfalls abhängig vom Zeitgeist, der Epoche in der du gerade lebst und deinem Geschlecht und Alter. Je nach sozialer Gruppe oder Altersgruppe mag ein „normabweichendes“ Verhalten, soziale Anerkennung bringen z.B. Graffiti-Zeichnungen (Sachbeschädigung vs. Prestige)

Schuld GEWISSEN:

Dein Gewissen ist durchaus in der Lage einzelne „Regelverstöße“ hinzunehmen, denn so erklärst du dir fehlerhaftes Verhalten als Ausnahme in erträglichem Maße. In der Regel „erträgst“ du Scham und Schuld wenn das entsprechende Verhalten nicht grundsätzlich deinem Charakter entspricht. Daher sind deine Schuldgefühle und „Gewissensbisse“ Schwankungen unterworfen und sind beeinflussbar wenn kein dramatisches Fehlverhalten vorliegt.

SCHULD-FAZIT:

Ein spanisches Forscherteam hat festgestellt, dass aufgrund von Stereotypen bei der Erziehung, gerade Frauen schneller Schuldgefühle entwickeln als Männer. Schuld, Schuldbewusstsein und Schuldgefühle sind stark abhängig von unserer Erziehung, Kultur, unserem sozialen Umfeld, unseren Erfahrungen (vor allem im Kindes- und Jugendalter) und Erleben.

SCHULD-FAZIT à la Birgit:

Schuldgefühle & Gewissenbissen sind mal kleinere, mal größere „Spiegel“, die dir vorgehalten werden und sagen wollen „SCHAU HIN – SIEH DICH AN!“

Sie sind NICHT dazu da, dich über einen längeren Zeitraum zu quälen.

MERKE: Es ist nie zu spät, sich von seinen Schuldgefühlen, zu befreien!

Wie du bei den zwei Menschen-Typen in der Bäckerei gesehen hast, gibt es die einen Menschen, die die Schuld immer bei sich suchen und die anderen, die die Schuld immer bei anderen bzw. im Außen suchen. Beide Ausprägungen können in extremen Formen auf die mentale Gesundheit großen Einfluss haben.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass zwei Säulen der Resilienz, bzw. psychischen Widerstandskraft, die Säule „Opferrolle verlassen“ und „Verantwortung“ sind.

Opferrolle verlassen:

Menschen, die Resilienz, innere Stärke & Widerstandskraft besitzen, schaffen es immer wieder die Rolle des passiven Opfers abzulegen. Als Opfer wird in der Regel eine Person bezeichnet, die einen Schaden erlitten hat beispielsweise bei einem Unfall, Diebstahl oder Krankheit.
Die Frage ist nun wie geht man damit um? Ja, sich zu ärgern, Stress oder Selbstmitleid zu empfinden, ist absolut ok. Verliert man sich aber darin und bleibt passiv, verfällt man in eine anhaltende Opferrolle, ganz nach dem Motto „Ist ja klar, dass mir das wieder passiert. Ich habe nie Glück im Leben.“

Es geht jedoch darum, eine andere Haltung einzunehmen und in eine aktive Position zu wechseln. Dabei verlässt du die Rolle des passiven Opfers und erlangst eine positive emotionale (Lebens-)Einstellung und bist Gestalter deines Lebens.

Verantwortung:

Verantwortung ist die Fähigkeit, eigenständige Entscheidungen zu treffen und das Leben selbst in die Hand zu nehmen. In Bezug auf Resilienz geht es vor allem um das Übernehmen von Verantwortung in herausfordernden Situationen. Der Knackpunkt dabei ist: Du musst die eigenen Möglichkeiten zur Einflussnahme wahrnehmen und dich deiner Verantwortung bewusst sein.

Kurz gesagt: Sehe dich als Teil der Lösung und nicht als Teil des Problems!

Ich weiß, alles leichter gesagt als getan….. Vielleicht beginnst du damit und fragst dich welchen Anteil du beispielsweise bei einem Konflikt gehabt hast und übernimmst Verantwortung für dein Handeln (oder auch Nicht-Handeln). Es macht keinen Sinn noch weiter nach einem Schuldigen zu suchen, sondern erkenne deine (Eigen-)Verantwortung.

Es kommt nicht von ungefähr, dass das Wort „Verantwortung“ das Wort „Antwort“ in sich trägt!

Was tun bei Gewissensbissen und Schuldgefühlen?

Wie oben schon geschrieben ist dein Schuldempfinden geprägt durch deine Erziehung, Kultur, Umfeld, Erleben und Erfahrungen. Sehr häufig geht es in meinen Coachings & Trainings um genau diese Gewissensbisse, Schuldgefühle sowie um das Empfinden, es nicht allen recht machen zu können bzw. den Anforderungen nicht gewachsen zu sein und das Gefühl, nicht gut genug zu sein.
Oft rauben uns diese Gedanken die Leichtigkeit und Lebensfreude, deswegen ist es wichtig & richtig, hier genauer hinzuschauen.

Ich bin für dich da und in einem 1:1 Coaching hast Zeit & Raum, deine Themen mit mir zu besprechen, um Antworten und Lösungen für dich zu finden.

ICH FREUE MICH AUF DICH!

Empower Yourself,
deine Birgit

Quellenangaben: Auszüge „Was ist Schuld“ aus PSYCHOLOGIE HEUTE 07/2021 / Susanne Ackermann

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