Ich bin ehrlich: Unter diesem Begriff konnte ich mir bis vor kurzem alles und auch gar nichts vorstellen. Gut anhören tut er sich alle mal. Egal ob wir das englische Wort SELF-LEADERSHIP oder den deutschen Begriff der SELBSTFÜHRUNG benutzen, wirklich wissen was er bedeutet und wozu er gut ist, tun wir nicht. Deswegen gibt es heute diesen Blogbeitrag – exklusiv von mir nur für dich 🙂 Dabei gebe ich Antworten auf folgende Fragen:
Was bedeutet Self-Leadership?
Was gehört zu Self-Leadership?
Warum ist Self-Leadership wichtig?
Warum treibt mich das Thema um? „Ich würde schon gerne mal eine Führungsaufgabe übernehmen“ – einen Satz, den ich immer wieder höre. Wenn wir an „Führungsaufgabe“ denken, fällt uns als erstes natürlich eine Karriere als Führungskraft ein. Doch tatsächlich „führen“ wir in vielen Bereichen unseres Lebens. Beispielsweise als Eltern oder in vielen Funktionen im Ehrenamt oder als Sporttrainer*in oder in einer Musikgruppe oder oder… All das hat mit Menschen, Beziehungen und einem gelingenden Miteinander zu tun. Deswegen frage ich mich: Warum lernen wir nicht als erstes, uns selbst zu führen? Ganz nach dem Motto: LERNE ERST DICH SELSBT ZU FÜHREN, BEVOR DU ANDERE FÜHRST!
Tatsächlich sagte auch Dee Hock, der Gründer von VISA, einmal:
If you want to lead, invest at least 40 % of your time in leading yourself.“
Dee Hock, Founder of VISA
Ok, verstanden. Selbstführung ist wichtig. Self-Leadership rocks.
Was bedeutet Self-Leadership?
Wenn du in der Literatur oder im Internet nach „Self-Leadership“ bzw. „Selbstführung“ suchst, wirst du viele unterschiedliche Ansätze und Definitionen finden. Die einen verbinden damit eher das Thema der Selbstorganisation und des Selbstmanagements. Also die Fähigkeiten und die Vorgehensweise wie du dich effektiv* und effizient* zielorientiert organisieren und optimieren kannst. Wiederum andere sagen, dass Selbstführung mit Selbstmotivation und Selbststeuerung zu tun hat. Also die Fähigkeit dich selbst zu motivieren und dich, deine Emotionen und Handlungen zu steuern.
*Du erinnerst dich nicht mehr genau an den Unterschied zwischen effektiv und effizient? Dann erfahre jetzt mehr dazu in meinem Blogartikel: Effektiv und effizient arbeiten – gewusst wie
Diese genannten Punkte fließen auf jeden Fall in eine förderliche Selbstführung mit ein. Doch tatsächlich geht erfolgreiches Self-Leadership noch weit darüber hinaus.
Meine persönliche Definition von Selbstführung lautet daher wie folgt:
Selbstführung ist eine Fähigkeit, bei der du dein Handeln an deinen persönlichen Werten und Zielen ausrichtest. Du besitzt Klarheit, um richtige Prioritäten zu setzen und trägst Verantwortung für dich und dein Leben. Dabei bist du in der Lage Entscheidungen mit Herz und Verstand zu treffen. Du besitzt den Glauben etwas (ver)ändern zu können. Du bist dir deiner Selbst bewusst und weißt, wie du „gestrickt“ bist. Dir gelingt es empathisch und vertrauensvoll mit deinen Mitmenschen umzugehen und ihnen ein nachahmenswertes Vorbild zu sein. Dabei bist du in der Lage auch in herausfordernden und schwierigen Situationen in deiner Kraft zu bleiben und Wachstumspotentiale für dich zu erkennen.
Definition Selbstführung | Self-Leadership – Birgit Baron
Wie oben schon geschrieben, ist „Selbstführung“ meines Erachtens für jeden Menschen wichtig, der anderen Menschen anleitet. Dabei ist es egal ob andere Menschen dein (zukünftiges) Team, Familie, Sportgruppe, Chor, Gemeindekreis, etc. sind. Doch nicht nur für „Führungspersönlichkeiten“ ist gelingende Selbstführung wichtig. Sondern jeder Mensch, der/die ganz bei sich selbst ankommen und in Balance leben möchte, muss in der Lage sein, sich selbst zu führen.
Was gehört zu Self-Leadership?
Die Grundlagen für Selbstführung:
Die Basis für eine gelingende Selbstführung ergibt sich aus den fünf Elementen der Persönlichkeitsentwicklung:
Alles beginnt mit deiner Selbstwahrnehmung. Wie nimmst du dich, deine Umwelt, deine Mitmenschen, bestimmte Situationen wahr?
Als zweiter Schritt folgt die Selbstreflektion: Was denkst du? Welche Emotionen empfindest du? Wie zeigen sie sich? Was macht das mit dir? Was steckt womöglich dahinter?
Hierauf folgt in der Regel die Selbsterkenntnis: Was sagt das jetzt über mich? Wie möchte ich es für mich denn gerne haben? Wie soll es sein? Was lerne ich gerade über mich?
Als nächstes folgt die Selbstveränderung: Wie möchte ich denken/ handeln? Wie gelingt mir das? Welche nächsten Schritte möchte ich gehen?
Zu guter Letzt folgt die Selbststeuerung: Wie führe ich meinen inneren Dialog, um meine Stimmung bzw. meine Gefühle steuern zu können? Ich bin mir bewusst, dass ich meinen Gefühlen nicht einfach ausgeliefert bin. Wie kann ich konstruktiv mein Erleben und meine Gefühle beeinflussen?
Tatsächlich hört Persönlichkeitsentwicklung nie auf. Wir sind permanent am Wahrnehmen, Reflektieren, Erkennen, Verändern und Steuern. Wenn wir das achtsam umsetzen, erreichen wir persönliches Wachstum und Weiterentwicklung.
Wenn es dir gelingt dich, deine Gedanken und dein Handeln zu beobachten und dabei mehr über dich zu erfahren, hast du schon einen GROSSEN Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Selbstführung geschafft.
Mein Tipp: Stelle dir einfach vor du bist Regisseur*in. Dabei spielst du selbst die Hauptrolle in deinem Film. Du beobachtest dich selbst den ganzen Tag aus den Augen des Regisseurs. Beispielsweise wenn du morgens zur Arbeit fährst und im Stau stehst und dich darüber aufregst. Du schaust diese „Szene“ nun mit den Augen des Regisseurs. Also du erkennst welche Gedanken dir durch den Kopf gehen, welche Emotionen sich zeigen, wie du dich verhältst und warum sich diese Gedanken, Emotionen und Handlungen zeigen. Wenn es dir gelingt aus einer anderen Perspektive auf dich selbst zu schauen, werden dir sehr schnell Glaubens- und Verhaltensmuster auffallen, die dir nicht dienlich sind und du gerne verändern möchtest.
Die drei Ebenen der Selbstführung:
Die drei Ebenen der Selbstführung sind Mindset, Energie, Strategie. Alle drei Ebenen bedingen sich einander.
Mindset:
Mache dir klar, dass du jeden Tag ca. 60.000 – 80.000 Gedanken denkst. Tatsächlich sind 80 % dieser Gedanken, die gleichen wie am Vortag. Nur 5% dieser Gedanken nimmst du bewusst wahr. Die anderen 95% sind praktisch „Hintergrundprogramme“, die den ganzen Tag laufen ohne, dass du deren bewusst bist.
Das bedeutet, dass du praktisch so gut wie den ganzen Tag im „Autopilot“ unterwegs bist. Was glaubst du wie viele „Programme“ in deinem Autopilot, dir sagen:
„Ich kann das nicht. Stell dich nicht so an. Ich mache das nicht gut genug. Reis dich zusammen. Sei stark. Ich schafft das nicht. Ich bin zu laut/leise….“
Deswegen bin ich der festen Überzeugung: Alles beginnt bei DIR – bei DEINEN GEDANKEN! Hier eins meiner Lieblingszitate:
„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“
Diese „Hintergrundprogramme“ aus deinem Unterbewusstsein ins Bewusstsein zu holen, ist ein elementarer Punkt auf dem Weg zur erfolgreichen Selbstführung.
Energie:
Es lässt sich einfach mit dem Satz ausdrücken:
„Where attention goes, energy flows“
Prinzipiell bedeutet es, dass Energie dorthin fließt, wohin wir unsere Aufmerksamkeit hinlenken. Richten wir unser Leben auf den Mangel aus, geht dein Fokus auf Mangel. Beispielsweise wenn du denkst, dass alle anderen etwas besser können als du und du nicht gut genug bist. Dann bist du -meist unbewusst- auf Low-Level-Mangel-Energie unterwegs. Du läufts dann Gefahr, dass du immer noch mehr den Fokus darauf lenkst, was dich unzufrieden stimmt wie „ist ja klar, ich verdiene auch viel zu wenig, meine Wohnung ist mir sowieso zu klein, ich bin auch richtig dick geworden in den letzten Monaten…..“ Du kennst es: Wir nennen es auch gerne Gedanken-Spirale, aber abwärts….
Das Gleiche geht natürlich auch andersrum und das ist wie es sein sollte: High-Level-Fülle-Energie. Wenn du beispielsweise Fülle und Dankbarkeit empfindest indem du dir beispielsweise schlicht bewusst machst, was heute gut für dich lief, dann strahlst du es aus und so „vermehrt“ es sich regelrecht.
Tatsächlich kannst du dein Energielevel beeinflussen. Zum einen mit deinem Mindset. Also deinen Glaubens- und Verhaltensmustern, deiner Lebenseinstellung und inneren Haltung. Zum anderen mit gezielten Routinen und Ritualen, Bewegungen und Tätigkeiten. Alles ist lernbar 🙂
Ein weiterer wichtiger Energie-Punkt: Dein Selbstvertrauen. Wie gut kannst du dich auf deine innere Stimme und deinen inneren Kompass verlassen? Vertraust du dir und deinen Fähigkeiten? Viele von uns haben die „Anbindung an sich selbst“ verloren, bzw. das Einbeziehen der eigenen Intuition verlernt. Dabei ist deine Intuition der Wissensschatz aus all deinen bewussten und vor allem auch unbewussten Wahrnehmungen, Erlebnissen und Erfahrungen. Gerade bei der Entscheidungsfindung ein verlässlicher Ratgeber – sofern du ihn mit einbeziehen kannst.
Strategie:
Um erfolgreiche Selbstführung umzusetzen und zu leben gibt es mehrere Komponenten (siehe Grafik der Ebenen weiter oben). Meines Erachtens gibt es drei grundlegende Schritte, die du gehen kannst, um in die erfolgreiche Selbstführung zu kommen. Das Spannende dabei ist, dass es genau die Elemente sind, die zur Stärkung deiner Resilienz, also deiner psychischen Widerstandskraft, auch genutzt werden. Du erinnerst dich an die 7 Säulen der Resilienz? Falls Nein, lies einfach meinen Blogbeitrag dazu: Die sieben Säulen der Resilienz
Drei dieser Säulen und gleichzeitig deine ersten drei Schritte sind:
Opferrolle verlassen – Verantwortungsübernahme – Lösungsorientierung.
Um Dich selbst zu führen, beachte diese drei Schritte:
- Du siehst dich nicht als Opfer. Du bist nicht Opfer der inneren oder äußeren Umstände. Du erkennst deine Einflussmöglichkeiten. Wie Samuel Koch (der verunfallte und heute querschnittsgelähmte Wetten dass…-Kandidat) auch sagt: Ich habe gelernt mich darauf zu konzentrieren, was ich kann. Erkenne was möglich ist.
- Übernimm Verantwortung für dich, deine Gedanken und dein Handeln. Du erkennst deinen Handlungsspielraum und bist bereit Antworten zu finden. Hast du schon festgestellt, dass im Wort VerANTWORTung das Wort ANTWORT steckt?
- Du suchst nach Lösungen. Du bewunderst nicht das Problems, sondern du schaust wie es weitergehen kann. Deswegen bist du auch bereit Entscheidungen zu treffen. Du bist dir bewusst, dass auch Nicht-Handeln eine Entscheidung ist. Deswegen handelst du lösungsorientiert.
Ein weiterer wichtiger Punkt, um dich selbst zu führen ist, dass du dir deiner Werte bewusst bist: Wofür stehst du? Was ist dir wichtig? Was bildet sozusagen die Basis all deines Tuns? Daraus ergibt sich dann dein authentisches Dasein und Handeln.
Als ebenfalls wichtigen Strategiepunkt zu Selbstführung erachte ich die Ziel- und Zukunftsplanung. Was möchtest du gerne tun? Was willst du erreichen? Was ist deine Mission und Vision? All diese Antworten helfen dir die richtigen Prioritäten zu setzen. Ziele und Visionen sind wie Fixsterne auf dem Weg, an denen du dich orientieren kannst.
Warum ist Self-Leadership wichtig?
Je mehr du deiner Selbst bewusst bist, je besser du weißt wofür du stehst und was dir wichtig ist, je mehr du auf deinen inneren Kompass vertraust, umso selbstbewusster, klarer und authentischer bist du. Ganz nach dem Motto:
„Wenn du weißt wer du bist, kannst Du sein wer du willst.“
Erfolgreiche Selbstführung beginnt dann, wenn du dir bewusst wirst, dass du Kapitän*in bist, auf dem Meer der Möglichkeiten – voller Überraschungen und Ungewissheit. Dabei hältst du das Steuer fest in deiner Hand. Wenn du wirklich ein „Self-Leader“ bist, dann lebst du dein volles Potential, vertraust deinem inneren Kompass und bist ein empathisches Vorbild für andere. Denn als Kapitän*in hast du eins erkannt:
“Menschen erinnern sich nicht an deine Worte, sondern daran, wie sie sich in deiner Anwesenheit gefühlt haben.”
Der wichtigste Grund, warum ich als ganzheitlicher Resilienz-Coach und Mentaltrainerin SELBSTFÜHRUNG so wichtig finde: Du aktivierst deine Identifikations- und Strahlkraft! Du erkennst dich als „Leuchtturm“ bzw. „Lichtgestalt“. Du dienst deinen Mitmenschen als authentisches Vorbild und umso mehr können folgen. Wenn du dich selbst führen kannst, dann ist die Chance groß, dass du auch andere gut führen wirst. Gleichzeitig gelingt es dir mental gesund zu bleiben und du stärkst deine Resilienz. Denn das Bewusstsein über dich selbst und wie du Herausforderungen und Stress bewältigst, hilft dir einen gesunden Umgang mit dir, deinen Mitmenschen und deinem Umfeld zu finden.
Licht verdrängt immer die Dunkelheit. Lerne dich selbst zu führen, nutze deine Strahlkraft und verändere damit die Welt!
Vergiss nie: You are a NATURAL BORN LEADER!!
In diesem Sinne
EMPOWER YOURSELF
deine Birgit